Heute hieß es zum ersten mal: Backpacker auf und auf ins erste dominikanische Abenteuer stürzen! Ich hatte mich mit einigen anderen Freiwilligen in Santo Domingo verabredet um dort zum Wisin y Yandel Konzert zu gehen, zwei der besten Reaggeton-Artisten der Welt (würde ich behaupten).
Mit der Guagua ging es für mich also um 8 Uhr morgens nach Santo Domingo. Als ich dort schon völlig fertig nach 4 Stunden endlich ankam, versuchte ich den Gastbruder von Robin zu erreichen. Dies erwies sich leider als etwas schwierig, da der nicht an sein Telefon ging. Da stand ich super Tourist nun also an irgendeiner riesigen Kreuzung mitten in Santo Domingo und wusste nicht weiter. Zum Glück hatte ich mir noch die Adresse von Robins Gastfamilie aufgeschrieben und so wusste ich schon mal in welche Himmelsrichtung ich mich aufmachen musste. Nett wie die Dominikaner nun mal sind, bot mir jeder Taxifahrer an mich mitzunehmen, ich wollte aber nicht gleich mein Geld zum Fenster rausschmeißen. Als mir so ein Mopetfahrer für nur 100 Pesos (2€) jedoch seine Dienste anbot, roch meine sparsame Nase ein Schnäppchen und ich nahm an. Zu zweit schlängelten wir uns also zwischen den Autos entlang und suchten diese Straße. Da er leider genauso wenig wie ich wusste wo sich die Straße befindet, mussten wir ewig suchen. Am Ende ließ er mich dann genau vor dem Haus raus wo Robins Gastfamilie wohnen sollte. Als ich die Besitzerin jedoch nach Robin fragte, meinte sie, dass sie ganz alleine in dem Haus wohne und keinen Robin kenne - verdammt-
Sie konnte mir aber sagen wo sich das besagte Haus befinde und so musste ich nur noch ein paar 10 Minuten bei gefühlten 38°C mit meinem riesigen Rucksack die Straßen entlang laufen um endlich das richtige Haus zu finden. Als ich deshalb schon fast vor Freude einen Purzelbaum schlagen wollte, musste ich leider feststellen, dass sich auf mein Klingeln keiner meldete. Ich wurde jedoch freundlicher Weise von einer Nachbarin reingelassen und so musste ich nicht mehr in der Sonne dahinschmelzen. Als ich es gerade in den 4. Stock geschafft hatte und vor seiner Haustür stand, rief mich sein Gastbruder plötzlich an und erzählte mir, dass niemand in der Wohnung sei und Robin gerade bei einer anderen Familie sei (Ja ich bin schon so ein Glückspilz).
Leider konnte sein Gastbruder nicht so gut navigieren, denn nach seiner Aussage sollte ich einfach nur die Straße runter und ein blaues Haus suchen.. Da war leider kein blaues Haus. Als ich ihn wieder anrief meinte er: „ach du bist in der Nähe der Kirche? Ja dann sehen wir uns gleich!“ .. Da war nur keine Kirche in der Nähe, ich habe gefragt und die Kirche sollte wieder die Straße hoch sein und etwa 15 Minuten von dem Punkt wo ich gerade stand. Ich also wieder die Straße rauf, als sich der Bruder wieder meldete. Diesmal konnte ich ihn überreden mir einfach die Hausnummer durchzugeben, in der sich diese besagte Familie befand. Ich musste feststellen, dass sich das Haus dann doch die Straße runter befand, genau dort, wo ich vor einigen Minuten bereits gewesen bin. Das Haus war auch nicht blau, sondern gelb und natürlich lebte auch diese Familie im 4. Stock.. und natürlich gab es auch hier wieder keinen Fahrstuhl.
Ich war so fertig und das einzige was ich wollte war eine kalte Dusche! Diese Dusche gab es auch, nur war es eher ein Eimer aus dem man das Wasser mit einem kleinen Becher schöpfen musste. Naja sonst war die Wohnung aber echt luxuriös im Gegensatz zu dem Standart den ich in der letzten Woche erfahren habe. Es gab einen installierten Deckenventilator, eine Gitarre, Computer und sogar eine Haushaltshilfe die für uns gekocht hat. Nachdem wir dann also total genial gegessen haben, bin ich noch schnell aufs Dach des Hauses gegangen um einen total tollen Blick über die Stadt zu bekommen. Man konnte sogar schon das Meer sehen.
Robin und ich haben uns dann am späten Nachmittag zur Steinküste aufgemacht, die nur wenige Minuten entfernt lag. Wenig später sind wir noch zu einem mini Strand in der Nähe gefahren, wo ich dann zum ersten mal meine Füße ins karibische Meer stecken konnte. Leider waren gerade irgendwelche Müllsammler dabei den Strand vom größten Dreck zu entfernen und wir wurden darauf hingewiesen, dass es eigentlich verboten sei jetzt an diesen Strand zu gehen. Daraufhin sind wir schonmal zum Stadion Olimpico gegangen, wo in einigen Stunden das Konzert losgehen sollte, um uns noch Karten zu besorgen. Das war so einfach wie nie, denn es standen so viele Leute vor dem Stadion die einfach nur massig viele Karten in den Händen hielten um sie an die Leute zu bringen und das zu ganz normalen Preisen (schlappige 12€!)
Um uns mit einigen anderen Freiwilligen zu treffen machten wir uns dann auf zu einer Mall in der Nähe. So ganz in der Nähe war es dann doch nicht und da es eh noch super heiß war mussten wir unseren Plan zu Fuß zu dieser Mall zu kommen nach etwa 15 Minuten leider aufgeben und uns ein Taxi nehmen.
Die Freude war groß als wir dann Martha und Alex, zwei Freiwillige die in Santo Domingo wohnen, nach einer Woche wieder sahen und wir hatten uns natürlich viel zu erzählen. Gegen 9 sind wir dann zum Stadion, wo wir auch auf Josi gestoßen sind, eine weitere Freiwillige. Obwohl wir Karten für verschiedene Eingänge hatten, haben wir es irgendwie geschafft uns in dem Getümmel von 45.000 Leuten wieder zu finden.

Nach einer kurzen Pause ging es dann erst richtig los. Wisin y Yandel lieferten eine wahnsinnige Show und alle Leute fingen an zu den Reaggeton-Klängen zu tanzen. Hinzu kam, dass die Security-Leute mit Löschschläuchen der Feuerwehr anrückten, um dem Publikum eine Erfrischung zu gönnen. Es war atemberaubend. Ich habe mich sogar bis nach ganz vorne kämpfen können, wo man die beiden Sänger genau beobachten konnte.
Am Ende hatte ich noch einen witzigen Einfall: Ich erzählte einem Sicherheitsmann, dass ich von der deutschen Zeitung sei und hielt dabei meinen Personalausweis hoch. Als ich um ein Interview mit Wisin y Yandel bat, konnte er natürlich nichts versprechen, aber er ließ mich in den VIP-Bereich hinter die Bühne. Von dort aus konnte ich ganz genau beobachten, was auf der Bühne so alles abging. Am Ende waren die beiden aber leider so schnell weg, dass es für mich nur eine Art Handschlag gab.. aber immerhin. Danach bin ich wieder zu den anderen. Nachdem wir uns dann verabschiedet hatten, sind Robin und ich noch einen Burger auf der Straße essen gegangen (die schmecken so unglaublich gut) und dann sind wir auch gegen halb 4 nach Hause.
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