Wenn ich an die Zeit denke die ich hier verbracht habe, so fühlt es sich eigentlich an als wenn ich schon fast ein halbes Jahr hier wäre, da ich mich schon so gut eingelebt habe und schon einen richtigen Alltag besitze. Ich weiß wie ich von A nach B komme und kenne schon so viele Leute. Ich habe mich gut an das tropische Klima gewöhnt, das Essen flutscht wieder genüsslich meinen Magen herunter und auch die Dusche kommt mir nicht mehr klirrend kalt sondern nur noch fröstelnd frisch vor.
Andererseits kommt es mir wie gestern vor, dass ich meine Familie ein letztes Mal in die Arme schließen konnte und mit meinem Fahrrad vom Bahnhof zu mir nach Hause gefahren bin. Es kommt mir jedoch wie eine Ewigkeit vor, dass ich das letzte Mal Milka-Schokolade gegessen habe oder ein einfaches leckeres Brötchen vom Bäcker. Ich möchte auch nicht immer alles nur toll darstellen. Natürlich hatte ich schon meinen Tiefpunkt an dem ich einfach nur meine Mutter in die Arme schließen, meinen Vater zur Hintertür reinkommen hören, mit meiner Schwester lachend in der Küche stehen, meinem Hund die Ohren kraulen oder mit meinen Freunden über die letzte A1-Nacht lachen wollte. Jedoch verfliegen diese melancholischen Gedanken zum Glück wenn ich zur Tür hinaus schreite und um mich herum die Bananenplantagen im Sonnenlicht sehe.
Leider wird mir auch immer wieder bewusst wie schlecht mein Spanisch doch ist, denn auch wenn ich mich gut verständigen kann und alle Leute die mit mir reden möchten verstehe, so verstehe ich doch nur 50% der Konversationen die Dominikaner hier halten.
Es gibt also noch so einiges neben der Schule, den Englischkursen, der Hausaufgabenhilfe und dem Volleyballkurs für mich zu tun in den nächsten 11 Monaten und ich freu mich jetzt schon wie ein Babykangaroo das zum ersten Mal seine Beine ausstrecken kann.
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