In unserer Umgebung hier in der Pajonal gibt es zu beiden Seiten Berge, die um die 1000m hoch sind. Robin und ich hatten schon lange geplant einmal den nächst höheren Berg zu besteigen und wollten an diesem Tag den Traum endlich Wirklichkeit werden lassen. Unser Ziel: Eine Antenne auf einem 1300 Meter hohen Berg.
Die Natur sah inzwischen wie im richtigen Dschungel aus: Lianen hingen über unseren Köpfen, tropische Pflanzen rangten sich zu unseren Füßen empor und man konnte kaum mehr den Himmel vor lauter Bäumen sehen. Wir haben auch eine sehr komische Frucht entdeckt, die eher aus sah wie eine riesige Melone die von einem Baum hing. Kurzerhand schnitten wir sie auf und mussten leider feststellen, dass es keine Melone war, sondern eine Frucht, die man nur zur Dekoration benutzt (man schnitzt aus ihr kleine Figürchen). Nachdem wir nun schon 4 Stunden unter praller Sonne unterwegs waren und dabei immer wieder Berg auf Berg ab, vorwärts und rückwärts gegangen sind wurde unser für so schön empfundener Weg mal wieder immer schmaler und endete inmitten von Bananenplantagen. Mich hatte dabei noch irgendeine Pflanze gestreift, die eine leicht brennende Spur hinterlassen hatte. Hinzukommend war die Luft voller Moskitos und ich wollte gar nicht wissen was für andere Insekten um mich herum krabbelten.

Als wir da so saßen und unsere Aussicht genossen, kam auf einmal ein Dominikaner vorbei. Der zeigte uns wo wir hätten hoch gehen müssen und nahm uns dann mit zu sich nach Hause. Es war traumhaft schön: kleine bunte Hütten in einem kleinen Tal. Sein Haus war voller Blumen und überall tollten die Kinder umher. Uns wurde dann noch mal ein eiskaltes Wasser angeboten und wurden dann mit guten Wünschen und winkenden Händen verabschiedet.
Wir also immer der Nase nach zuerst bei Miosoty vorbei und dann immer weiter Richtung Berg. Als wir am Anfang unserer Expedition noch Einheimische nach dem Weg fragten schauten die uns immer nur ungläubig an und fragten: „Ihr wollte da zu Fuß hoch?“. Je näher wir dem Berg aber kamen, desto überzeugter waren auch die Dominikaner und später hieß es nur noch: „Immer gerade aus“ Bei „gerade aus“ kann man ja eigentlich nicht so viel falsch machen. Dachten wir uns jedenfalls. Dass wir auf die Dominikaner hätten hören sollen und da nicht ohne Bergführer raufgehen sollten, sollte uns leider erst zu spät bewusst werden..
Der Weg war atemberaubend schön und interessant. Wir sind an kleinen Seen vorbei gekommen und hatten immer wieder schöne Aussichten über die näheren Felder. Teilweise sah es aus wie in einem tropischen Afrika: staubige Straßen, hohe und dünne Bäume, dunkle Frauen die Gefäße auf ihren Köpfen transportierten, zerfallene Häuser und dünne Hunde die im Schatten ein Nickerchen machen. Ja aus dieser Reise wurde uns auch wieder ganz stark bewusst, wie wenig diese Menschen besitzen und in was für einem Land wir uns befanden.
Als wir dann nach 2 Stunden erst einmal den Fuß des Berges erreicht hatten wurde es jedoch kniffelig, denn es gab immer wieder Abzweigungen und man konnte nicht eindeutig sagen, was jetzt mit gerade aus gemeint war. So kam es zum Beispiel vor, dass unser Weg plötzlich endete und wir uns auf einem großen Feld befanden. Da wir jedoch nicht aufgeben wollten sind wir einfach unserem Gespür nach über das Feld gegangen und entdeckten dann einen Reiter, der uns aufzeigte, dass bei ihm der Weg weitergeht. Auch er meinte, dass wir doch einen Fremdenführer bräuchten, aber Robin und ich wollten lieber Abenteuer!
Unser Weg.. |
Wir mussten also einsehen, dass wir die Antenne heute wohl nicht mehr erreichen würden und benannten den Tag in einen "Entdeckungstag" um. Immerhin hatten wir die Hälfte des Berges schon geschafft. Wir fanden dann ein entspanntes Plätzchen auf einer Wiese wo wir erst einmal unser Lunch-Packet ausgepackt haben: Yucca, Kartoffeln, Bananen, Mini-Muffins und das Highlight: Brötchen mit Schinken und Avocado. Dazu gab es dann endlich den ersehnten Schluck Wasser.
Lunch! |
Als wir da so saßen und unsere Aussicht genossen, kam auf einmal ein Dominikaner vorbei. Der zeigte uns wo wir hätten hoch gehen müssen und nahm uns dann mit zu sich nach Hause. Es war traumhaft schön: kleine bunte Hütten in einem kleinen Tal. Sein Haus war voller Blumen und überall tollten die Kinder umher. Uns wurde dann noch mal ein eiskaltes Wasser angeboten und wurden dann mit guten Wünschen und winkenden Händen verabschiedet.
Unser Rückweg war viel einfacher als der Hinweg, da die Straße sehr viel besser ausgearbeitet war. Wir erkannten, dass wir von der ganz falschen Seite an den Berg rangegangen waren. Nachdem wir unsere Füße dann in einem kleinen Bach gekühlt hatten und schon echten Schwachsinn vor uns hin redeten, kamen wir wieder zu einem Haus das wir kannten und wurden zu einer Sprite eingeladen.
Zuhause angekommen wollte ich nur eine kalte Dusche und Wasser trinken. Meine Füße schmerzten und mein Kopf dröhnte vor lauter Sonne.
Auch wenn wir es nicht bis ganz nach oben geschafft haben, hast sich der Tag doch gelohnt. Fürs nächste Mal wissen wir jetzt schon wo der Weg längs geht und dieses mal werden wir es bis zur Antenne schaffen, da bin ich mir sicher!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen