Nachdem wir die Nacht völlig kostenlos in einem genialen Hotel an der Küste geschlafen hatten, versuchten wir unser Glück am nächsten Morgen erneut und die Behörden waren schon recht weit gekommen. Passierbar sollte die Brücke aber wohl erst in vier Stunden sein, also frühstückten wir typisch dominikanisch im Pollo Rey, einem Schnellrestaurant, Hühnchen mit Pommes, Ketchup und Cola... (Es war kurz nach 9!) Anschließend stellten wir uns in den inzwischen sehr langen Stau vor der beinahe reparierten Brücke und warteten ab.
Montag sind wir dann noch in Santo Domingo Donats essen gegangen (mein Gott waren die lecker, warum gibt es so etwas nicht auch in Las Matas oder in Reinfeld?)
Das konnte wohl noch länger dauern und wir befürchteten schon, es nicht rechtzeitig zum Geburtstag nach San Cristobal zu schaffen, als Leandro einen Anruf bekam. Man konnte wohl inzwischen auch den zweiten existierenden Weg befahren, das aber nur mit Geländewagen! Den hatten wir und Leandro wollte in der Zwischenzeit scheinbar dringend zu seiner Familie. Also los über Stock und Stein, durch metertiefes Wasser, direkt an der Küste entlang!
Mit dieser holprigen aber supercoolen Fahrt ging der Trip mit unseren beiden dominikanischen Wohltätern, mit denen wir immerhin fast 24h verbracht haben zu Ende und als sie uns in San Cristobal ablieferten, waren wir genau pünktlich zum Geburtstag! Der sollte dem bereits gut gestarteten Wochenende das Häubchen aufsetzen. Josy, die Mitfreiwillige, die wir besuchten, wohnt in einer riesigen Villa mit etwa 10 Zimmern, einem Fuhrpark mit 6 Autos, inklusive rotem Porsche und allem, was das Herz begehrt. Da das Haus aber keinen Pool hat, besitzt die Familie außerdem zwei weitere Villen mit Pool in der näheren Umgebung.
In der einen feierten wir Samstag den Geburtstag von Josys Gastbruder Vikel, wo es zu der Motto-Party "Old-School" Tacos zum Essen gab und wir mit Schwimmflügeln- und reifen im Pool bis in die späte Nacht hinein im Pool geplanscht haben. In der anderen chillten wir am Sonntag.
Von der zweiten hatte man neben dem Pool auch noch einen super Blick auf die nähere Umgebung, die einfach nur atemberaubend war: eine alte Ruine von Pflanzen umrankt und Palmen im Vordergrund und Berge und die untergehende Sonne im Hintergrund. Ich hätte für Stunden einfach nur an diesem Plätzchen sitzen können, doch nachdem die Sonne untergegangen war wollten wir dann doch wieder zurück. Dabei sind wir im offenen Jeep über die Autobahn, hatten die leuchtende Stadt und dunkelroten Himmel vor uns und sangen lautstark "Too Close" von Alex Clare. Es war mal wieder einer dieser perfekten Momente..
Anschließend gings vom Reichtum des Wochenendes wieder zurück in die Armut nach Pajonal. Hier arbeiten wir wieder seit gestern und alles geht seinen gewohnten Weg. Die Kinder lernen immer mehr Buchstaben zu lesen und zu schreiben.