Donnerstag, 13. Juni 2013

Inspiration & Motivation


Ein paar Sätze, Texte und Sprüche die ich mal irgendwo gesehen habe und gut fand. Weil das Leben so einfach sein kann. Weil man sie sich zu Herzen nehmen sollte. Weil es hilft manchmal diese Dinge zu sagen. Weil es stimmt. Weil es mir Spaß macht so etwas zu sammeln. Because haters gonna hate. 




  • Nur die Sache ist verloren, die man aufgibt.
  • Denk nicht so viel. Tu es aus Spaß an der Freude.
  • Ich lebe im Hier und Jetzt, was Morgen passiert weiß ich nicht. Wir wissen nur, was jetzt ist. Die Zukunft existiert nicht, also lass uns den Moment genießen.
  • Alles halb so wild.
  • Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen. - Johann Wolfgang von Goethe
  • Twenty years from now you will be more disappointed by the things you didn’t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover. - Mark Twain
  • Why not?
  • Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.
  • Die Welt gehört dem, der sie genießt.- Giacomo Leopardi
  • Es ist besser zu bereuen, nicht ausgewandert zu sein, als zu bereuen, die Familie zurückgelassen zu haben.
  • Wir bleiben nur lebendig, wenn wir uns wandeln und das Nest verlassen.
  • Life is an adventure.


  • Bereue deine Entscheidungen nicht. Lebe damit und mach es das nächste Mal besser.
  • Das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz. - Hermann Löns
  • Folge nicht blind dem, was allgemein als gut angesehen wird. Ist es nicht erschreckend, sich selbst jetzt schon zu sehen, wie man in 20 Jahren aussehen wird? Guter Job, nette Familie, ein Haus, einen Hund und damit Ende? Lass das Leben auf dich zukommen.
  • ‎It's a funny thing about comin' home. Looks the same, smells the same, feels the same. You'll realize what's changed is you. - Benjamin Button
  • Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.
  • Der verborgene Sinn des Reisens ist es, Heimweh zu haben" -Erich Kästner
  • Öffnet man die Augen, wird jeder Tag zum Erlebnis. - Oskar Kokoschka


Sonntag, 9. Juni 2013

Alles hat ein Ende..

Die letzte Arbeitswoche ist nun vorbei und ab morgen werde ich mit meiner Cousine für 5 Wochen im Land rumreisen und noch einmal jeden Strand mit vollen Zügen genießen.

Wir haben am Ende jedem Kind aus der 1. Klasse ein Geschenk gemacht, bestehend aus Heft, Bleistiften mit Radiergummi, Anspitzer, Gruppenfoto und Zertifikat für ein individuelles Talent. Da viele Kinder jedoch schon nicht mehr zur Schule gekommen sind, mussten wir sie bei sich zu Hause aufsuchen. Das war noch mal richtig interessant und aufregend. 


Am Freitag haben wir mit den Lehrern gemeinsam gekocht und ihnen ein Bild geschenkt.
Wir haben in den letzten Monaten so viel geschafft. Am Anfang konnten die Kinder keine Vokale, wussten nicht was der Unterschied zwischen 6 und 7 ist, haben über Ausmalbilder einfach rüber gekritzelt, waren laut und haben nicht wirklich auf Regeln geachtet. Nach fast 10 Monaten Arbeit können sie gut lesen (einige besser andere schlechter), addieren und sumieren Zahlen über 10, malen Bilder an den richtigen Stellen aus und haben gelernt sich zu entschuldigen und zu bedanken. 

Shakira, das kleine schüchterne Mädchen, die im September nicht geredet hat und keine Punkte verbinden konnte, erzählt nun von ihren Wochenenden, kennt die Zahlen von 1 bis 10 und kann Vokale zusammen mit Konsonanten schreiben und lesen. Auch ihre etwa 12 jährige Schwester mit der ich seit anfang des Jahres am Nachmittag arbeite kann alle Buchstaben des Alphabets und kann einzelnde Wörter gut lesen, obwohl sie am Anfang nicht einmal das e vom u unterscheiden konnte. Dem kleinen Melvin konnten wir leider nicht viel helfen. Er hat jetzt schon zum zweiten Mal die erste Klasse besucht und kann Buchstaben wie M und L trotzdem noch nicht genau erkennen und lesen. Trotzdem wird er ab dem nächsten Jahr in die 2. Klasse gehen, da es Sonderschulen in diesem Land nicht gibt und er zu alt geworden ist.





Das Jugendzentrum ist jetzt entgültig fertig und wurde am Donnerstag durch die Verabschiedung des Englischkurses eingeweiht. Ich bin besonders Stolz auf das Jugendzentrum, da wir die Veränderung ganz alleine geschaffen haben. Ich habe den Anstoß dazu gegeben etwas aus den schmutzigen Räumen zu machen und durch die Spenden konnten wir es gemütlich einrichten und neue Materialien besorgen.
Im nächsten Jahr können dort jetzt verschiedene Kurse angeboten werden, z.B.: Klavierunterricht, Chor, Mal- und Bastelstunden, Tanzkurse, Nachhilfe, usw.
Außerdem haben wir einen Projektor geschenk bekommen, der nur noch eine neue Birne braucht und schon kann man Filme und Präsentationen zeigen und Computerprogramme für den Unterricht benutzen.








Ich kann mit gutem Gewissen nach Hause fahren und behaupten, dass das FSJ nicht nur mir, sondern auch den Menschen vor Ort viel gebracht hat. 
Auch wenn ich das Land vermissen werde, so freue ich mich doch unglaublich doll auf meine Familie und Freunde in Deutschland. 

Es wird Zeit, dass ich nach Hause komme :)


Montag, 3. Juni 2013

Geburtstagswochenende


Ich will gar nicht viel erzählen, nur so viel:
Wir haben in Cabarete gefeiert und zwar rein und raus. 


Es gab alles was zu einem Geburtstag gehört: Kuchen, Sekt, Gespräche mit der Familie, Lieder, Umarmungen, Kerzen, Tanz und Geschenke. 

Es gab aber noch so viel mehr: Palmen, Sonne, Surfspaß, Pools, Tacos, Schnitzel, Überraschungen, Lachflashs u.v.m.


Es war genial!


Sonntag, 12. Mai 2013

Motorradtour durch die Berge

Die letzten Wochen in Las Matas haben begonnen, deshalb haben wir vor kurzem ein Motorrad geliehen und wollten damit zum Lago Enriquillo fahren. Es hat sich herausgestellt, dass man den Karten von Reiseführern nicht trauen kann. Wieder einmal sind wir nach stundenlanger Fahrt irgendwo an der haitianischen Grenze in den Bergen gelandet, auf einem Weg den man als Trampelpfad bezeichnen kann. Die Aussicht von dort oben war mal wieder überragend, denn man konnte bis über die Grenze Haitis hinweg sehen.


Extrem war jedoch vorallem die Armut die dort herscht. Obwohl wir denken, dass wir schon in einer wirklich armen Gegend des Landes wohnen geht es doch immer noch schlimmer. Die Dominikaner die dort leben, haben wirklich fast überhaupt nichts. Ihr Häuse bestehen, wenn sie Glück haben gerade mal aus Wellblech. Wer sich das nicht leisten kann, nimmt halt Palmenblätter. Wie es dort oben zur Orkanzeit sein muss, will ich mir gar nicht vorstellen. Die nächste „Stadt“ ist in etwa 2 Stunden entfernt und nur durch Pferd, Esel oder zufuß erreichbar. Um Wasser zu holen müssen die Bergbewohner geschätzte 30 Minuten zu einem Fluß laufen, denn Wasserleitungen gibt es dort natürlich nicht. Im Gegenteil, man kann froh sein, wenn man dort oben eine Stromleitung hat. Toiletten sind selbst verständlich einfache Plumsklos. 
Am heftigsten empfand ich jedoch das Aussehen der Menschen. Kaum jemand hatte noch heile Zähne und nur die wenigsten besaßen noch alle. Die meisten konnten kein Spanisch, sondern nur Creol, wenn sie denn überhaupt noch sprechen konnten. Die Frauen hatten labberige Tops an, die gerade noch die Brust verdeckten. Kinder liefen in Unterhosen rum und bettelten sofort um Geld, sobald sie uns sahen. Ein Mann war völlig entstellt: ihm fehlten fast ganz und gar die Beine. An seinem Oberkörper wuchsten nur kleine Stummel mit verbogenen Füßen dran. So lag er mit einem zerrissenen T-Shirt auf dem Boden und zog sich mit den Armen über den staubigen Lehmboden fort. Eine Krankenversorgung hat der natürlich nicht..


Auf dem Rückweg hat mir Robin dann gezeigt wie man Motorrad fährt. Anfangs war es zwar noch sehr ruckelig, doch dann ging es ganz gut. Leider habe ich mich am Ende als ich anhalten wollte mich so sehr aufs runterschalten konzentriert, dass ich vergessen hab zu bremsen und bin mit etwa 2 km/h etwas am Bürgersteig entlang gerutscht. Ups..


PS.: ihr wisst, dass ihr die Fotos in groß sehen könnt, wenn ihr darauf klickt oder?

Sonntag, 21. April 2013

Urlaub im Paradies



Im April war ich sehr oft über die Woschenenden in meinem zweiten dominikanischen Zuhause: Cabarete. Surfen, Feiern, die Seele baumeln lassen und einfach mal wieder ein wenig westliches Gefühl schnuppern.

Ganz besonders war die „Semana Santa“ Ende April, die ich natürlich auch dort verbracht habe. Die sonst von Touristen eingenommene Surferhochburg hat sich in der Osterwoche in eine dominikanische Partymeile verwandelt. Überall liefen dominikanische Großfamilien aus den oberen und mittleren Schichten mit ihren Kühlboxen und Strandtaschen umher. Am Strand wurden gegenüber von den Diskotheken Bühnen aufgebaut, auf denen am Tag Konzerte und sonstige Veranstaltungen gegeben wurden und am Abend DJs aus aller Welt, Musik von Bachata über Reaggeton bis hin zu Elektro, aufgelegt haben. 
Verrückt war vor allem die Nacht vom Karfreitag, da den ganzen Tag über keine Musik gespielt werden durfte. Eine Stunde vor 12 wurde dann ein Countdown gestartet. In immer kürzer werdenden Minutenabständen wurde eine Feuerwerksrakete in den Himmel geschickt und ein kurzer Musikbeat ertönte. Um Punkt Mitternacht ging es dann mit einem Schlag wieder los. Einige Dominikaner waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr in der Lage zu tanzen, da die meisten schon am Vormittag anfangen Rum mit Cola zu trinken. 

Cabarete schien in dieser Zeit auch ein Anlaufpunkt für so ziemlich alle Homosexuellen und Transvestiten zu sein, denn wo man auch hin sah tauchten Frauen mit Kehlköpfen und Männer in leopardenen Unterhosen auf. 



An einem anderen Wochenende an dem ich nach Cabarete wollte, habe ich vorher noch einen Stop in Santiago gemacht und dort eine Freiwillige besucht. Am nächsten Tag sind wir dann zusammen mit einigen anderen Freiwilligen zu den „27 Charcos“ gefahren. Das ist eine Tour, wobei man 27 Wasserfälle zusammen mit einem Führer für nur 5€ besuchen kann. Leider waren wir etwas spät dort und konnten nur die ersten 7 besuchen. Trotzdem hat es sich sehr gelohnt, denn man ist nicht einfach nur rumgelaufen und hat sich die Wasserfälle angeguckt. Es war eher wie eine Abenteuertour, bei der man an Wasserfällen hochklettern, runterrutschen und runterspringen und durch Schluchten schwimmen konnte. Es war unglaublich, denn das ganze fand in einer Art Naturpark statt. Wir waren also umgeben von exotischen Tieren, wilden Dschungelpflanzen, glasklarem Wasser und einer Ruhe wie im Paradies.



Samstag, 13. April 2013

Mein persönlicher Mount Everest

Die Zeit neigt sich dem Ende zu und trotzdem hatten wir es noch nicht geschafft den Berg in unserer Nähe zu erklimmen. Das sollte sich heute ändern!

Ausgestattet mit Essen und Trinken ging es heute mal nicht von der Nordseite einfach drauf los. Dieses Mal haben wir zuerst in Las Matas einen Motorconchofahrer gefragt, der uns dann zu einem kleinen Weg auf der Südseite des Berges gebracht hat. Inzwischen war es schon etwa 11 Uhr und die Sonne knallte. Ich, die seit Monaten keinen regelmäßigen Sport mehr getrieben hat, sah diese Wanderung als eine Art Boot-Camp.  Zuerst ging es auch noch ganz gut. Der kleine Schotterweg führte an einem Fluss unter Bäumen entlang. 

Nach 15 Minuten schwand jedoch meine anfängliche Motivation. Die Bäume verschwanden, der Weg wurde steiler, kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen, es war 12 Uhr und die Temperaturen betrugen um die 40°C. Mein Mitfreiwilliger Robin war das gewöhnt, denn er ging öffters mal bei 35°C joggen, doch für mich war das zu viel. Nach 20 Minuten Wanderung gab mein Körper auf und ich musste eine Pause machen, da ich beim nächsten Schritt sicherlich umgekippt wäre. 

Robin wollte ich allerdings nicht aufhalten und so ging er weiter. Nachdem ich dann also 5 Minuten im Schatten eines Baumes gelegen hatte und mir Luft mit meiner Hand zugefechelt hatte, kamen auf einmal 3 Hühner des Weges. Mit kurzen Schritten hatten sie mich überholt und glucksten davon. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen! Ich, die Wanderin schlechthin, die den Pico Duarte geschafft hat, konnte sich doch nicht von 3 blöden Hühnern schlagen lassen. Also stand ich wieder auf und bin weiter. 

Richtiges Wandern kann man es im Nachhinein jedoch nicht nennen, denn ich bin immer von Schattenplatz zu Schattenplatz gelaufen. Dabei kauerte ich mich unter 60cm große Sträuche und hing mich an kleine Felswände ran, nur um für eine Minute aus der Sonne zu kommen. Nach 4 Stunden war ich endlich oben und fand Robin, der nach einer langen Pause sich eigentlich gerade auf den Rückweg machen wollte. Der Ausblick von dort oben war überragend, denn man konnte über das ganze Tal bis nach Haiti gucken. 





Dienstag, 19. März 2013

Mein Körper rebelliert


Letzte Woche lag ich, nach einem erneuten Surfwochenende in Cabarete, mit Fieberträumen und Grippe im Bett. Eigentlich ist Grippe zu haben keine schlimme Vorstellung: man kann Tee trinken, sich in Wolldecken mummeln und vor dem Kamin sitzen. Nicht aber bei 32°C! Es wird in den letzten Wochen immer wärmer und ich kann euch sagen, es ist nicht schön mit einer Erkältung und Kopfschmerzen bei stickiger Luft im Zimmer zu sitzen.
Nachdem das endlich vorbei war, begann eine Stelle an meinem Fuß, die ich mir beim Surfen an den Korallen geholt hatte, weh zu tun. Daraus wurde dann in den nächsten Stunden eine schmerzhafte Entzündung. Da meine dominikanische Mutter zum Glück Ärztin ist und meine deutsche Mutter früher mal Krankenschwester war, bekam ich die besten Tipps und eine hausgemachte Minioperation. 
Nun sitze ich also mit einem Pflaster um dem Zeh in meinem Zimmer und was bemerke ich da? Mein Auge fängt an weh zu tun! Ich glaube ich bekomme ein Gerstenkorn! 

„Zum Glück“ streiken die Lehrer gerade wieder für ein paar Tage und somit darf ich mich jetzt nicht nur ausführlich um meine Stelle am Zeh kümmern, sondern ab morgen auch um mein Auge.
Danke, aber langsam ist es genug Körper.

Montag, 18. März 2013

Verdammter Reis!

Nach nun fast schon 7 Monaten hier ist das unglaubliche passiert: Ich kann keinen Reis mehr sehen!

Da ich schon immer etwas reisfanatisch war dachte ich, dass dieser Tag eigentlich niemals kommen würde, doch nachdem nun 200 Tage vergangen sind an denen man jeden Tag Reis aufgetischt oder ihn irgendwann am Tag zu sehen bekommt, hängt er mir zum Halse raus! Und auch beim Anblick der eigentlich wirklich leckeren Habichuela vergeht mir eher der Appetit.


Was würde ich doch für ein Mittagessen geben, dass weder Reis, noch Bohnen oder Hühnchen beinhaltet. Ich beginne sogar schon von einfachen Gerichten wie Spiralnudeln, Grießklößen, Spinat und Himmel & Erde zu träumen.
Und warum veröffentlichen anscheinend alle Menschen im Internet was sie gerade leckeres Essen? 
Da entdeckt man bei Facebook Bilder von Pfannkuchen, Waffeln und Tacos, die Anzeigen werben mit frischen Salaten und Pilzpfannen und sogar bei 9gag findet man Bilder von Pizza, Sandwiches und Eis.
Gestern hatte ich nach 200 Tagen zum ersten Mal Pumpernickel mit Putenwurst, welches von Robins Familie mitgebracht wurde. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, meine Zunge ist in einen Schockzustand verfallen und meine Geschmacksknospen haben eine wilde Party gefeiert, als das dünne Stück Brot in meinem Mund verschwand.

Aber keine Sorge, ihr müsst mir jetzt kein Müsli, Brezel oder Brote zuschicken. Meine Vorfreude steigert sich mit jedem Tag, Mitte Juli endlich die vielseitige und ausgewogene deutsche Küche wieder zu haben.

Sonntag, 17. März 2013

Zum Thema: Essen


Grundnahrungsmittel sind hier Avocado, Reis, Yuca (in Wikipedia unter Maniok zu finden)und Kochbananen, die jeden Tag mindestens einmal auf den Tisch kommen. Avocado gibt es zu jedem Essen, egal ob 6 Uhr morgens oder 11 Uhr abends. Außerdem wird hier alles frittiert: Bananen, Hühnchen, Salami, Kartoffelbrei, alles! 


Morgens gibt es unter der Woche in der Schule abwechselnd Mini-Muffins, Milchbrötchen oder Kekse. Dazu gibt es dann Safttütchen. Am Wochenende gibt es dann entweder schmale warm gemachte „Brötchen“ mit Butter, Milchshakes mit „Weight Gainer“-Pulver oder etwas frittierte Kochbanane mit frittierter Salami und Avocado. 

Mittags gibt es immer Reis mit Habitchuela, einer Bohnensoße. Dazu gibt es dann unterschiedlichste Beilagen:  Yuca, Süßkartoffeln, Aubergine oder Hühnchen. Wenn ich bei Robin esse gibt es seit kurzem auch noch ein paar Salatblätter und etwas Karotten und Tomate dazu. Robins Mutter Birilia kocht übrigens, wie fast alle auf dem Land, draußen über offenem Feuer.

Abends wird einem dann entweder noch mal das Mittagessen aufgetischt oder es gibt Spiegelei mit Kochbananen-Püree oder Yuca. Selten werden auch extra mal Spaghetti mit Tomatensuppe gemacht oder Kohl und Tomate als Beilage. Mein Lieblingsessen ist jedoch „Toyato“, eine Suppe bestehend aus Yuca, Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und noch ganz vielen anderen Gemüsesorten. Dazu gibt es dann wie immer Reis.

Gegessen wird bei mir auf der Arbeit, Mittags um halb 1 und abends gegen 9 (was mir eigentlich viel zu spät ist). Außerdem kommt man hier um keine Mahlzeit herum, da die Köchinnen darauf bestehen, dass man bei ihnen isst. Und wenn man sich keinen Nachschlag nimmt heißt es man esse nicht gut oder einem schmecke das Essen wohl nicht. Hinzukommend werden einem immer und überall Süßigkeiten geschenkt. 

Süßigkeiten und kleine Kuchenstücke findet man hier übrigens an jeder Straßenecke in den kleinen „Colmados“. Was man dort jedoch nicht findet sind gesunde oder nährhafte Snacks wie Obst, Gemüse oder Sandwiches. Chips und 4 Oreo-Kekse kosten hier umgerechnet nur 0.70€, zwei Äpfel hingegen 1€, nur ein kleines Beispiel um zu verdeutlichen wie schwer es hier ist sich gesund zu ernähren. 

Also stellt schon mal die Kegel auf, denn ich werde wohl oder übel als Kugel zurück nach Deutschland gerollt kommen.

Dienstag, 5. März 2013

Berufliche Nuancen

Als ich heute morgen die Schule erreichte bemerkte ich, dass etwas anders war als sonst. Der Himmel war von Wolken bedeckt, die Flagge hing nicht am Fahnenmast, kein Kindergeschrei hinter den großen Mauern, keine Eltern die ihre Kinder noch schnell zur Schule brachten. Das Schultor war geschlossen, die Lehrer befinden sich im Streik.


Ein Lehrer verdient hier, wenn er nur Vormittags arbeitet 8000 pesos monatlich, das sind umgerechnet nur etwa 150 Euro. Da die meisten Lehrkräfte hier jedoch nicht nur von 8 bis 12 Uhr, sondern auch noch Nachmittags von 14 bis 18 Uhr arbeiten, verdient ein Durchschnittslehrer etwa 300 Euro im Monat. Dass dabei die Stundenvorbereitung entweder völlig weggelassen wird oder am Vormittag im Unterricht gemacht werden muss erklärt sich wohl von selbst. 
Eine Versicherungen ist nicht mit inbegriffen und kostet den Versicherten um die 25 Euro monatlich. 
Eine Rente existiert in diesem Land auch nicht. Hier kümmern sich die Kinder später um ihre Eltern, sowie die sich die Jahre vorher um ihre Kinder gekümmert haben. Dass ein Student zum Beispiel neben der Universität arbeitet kommt ziemlich selten vor, da auch nicht viele Jobs zur Verfügung stehen. 

Viele Dominikaner sind noch mit 80 Jahren als Busfahrer, Lebensmittelhändler oder Bauern tätig, da sonst das Geld nicht zum Überleben reichen würde. So auch Robins Gastoma Birilia, die noch im hohen Alter von morgens um 5 bis abends um 12 arbeitet und weder eine Kindheit besaß, noch einen Tag Urlaub in ihrem Leben gesehen hat. Dass sie dann bei der Erziehung der 12-jährigen Yeimi auch mal rotsieht und ihr öfters mal die Hand ausrutscht, kann man ihr bei diesem Wissen eigentlich kaum mehr vorhalten. 
Ein deutscher Arbeiter hätte sich bei ihrem Leben schon vor Jahrzehnten krankschreiben lassen und wäre mit einer Burn-Out-Diagnose zur Kur geschickt worden. Doch Birilia hat all diese Möglichkeiten nicht. Sie muss jeden Tag um die Existenz ihrer Familie bangen, genauso wie die dominikanischen Lehrer.



"Alles ist gut. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, 
dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! 
Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort im selben Augenblick."

- Fjodor Michailowitsch Dostojewski -

Sonntag, 3. März 2013

Wir haben es geschafft!


Das Jugendzentrum ist Realität geworden und die Projekte sind super angelaufen!

Letzten Samstag (als ich in Santo Domingo war) gab es eine Presentation unserer Projekte. Vorher haben wir alle möglichen Eltern und Kinder eingeladen und sie sind tatsächlich gekommen. Die Finca war voll! 
Nun haben wir einen Kunst-, Tanz- und Theaterkurs auf die Beine gestellt. Das einzige Problem wird jetzt, dass die Lehrer erscheinen müssen, die aus Las Matas und San Juan kommen. Für den Theaterkurs soll sogar eine richtige Schauspielerin aus Santo Domingo kommen. 
Gestern habe ich den Kunstkurs übernommen, da die Lehrer nicht konnten. Improvisireter Weise habe ich den Kindern also die Rückseite unserer kopierten Vokabeltests und ein paar Bunt- und Wachmalstifte in die Hand gedrückt. Begeistert waren sie von der „Anspitztechnik“ die ich ihnen gezeigt habe. (vielen dank Tina, dass du sie mir in der 5. Klasse gezeigt hast)

Außerdem gibt es sehr viele Interessierte für den Klavierunterricht. 
Leider können einige von ihnen nur am Nachmittag, andere nur am Vormittag, wieder andere wollen eigentlich nur am Wochenende kommen. Jetzt werde ich also einen Plan erstellen wie ich die Jugendlichen unterbingen  und trotzdem noch mit ihnen effizient arbeiten kann, da mein Wochenkalender schon ganz schön voll ist. 
Vorallem, dass ich nicht 7 Kinder gleichzeitig unterrichten kann hatte mein Chef wohl nicht bedacht. Auch werde ich spanische Stücke raussuchen müssen, da die einfachen Klavierlieder die ich damals gelernt hatte meistens nur so lustig waren weil sie deutschen Text dabei hatten.
Hinzukommend möchte ich nach wie vor gerne einen Chor zustande bringen, doch auch dafür benötigt man spanische Lieder, da hier kein einziger Dominikaner gutes Englisch spricht.

Das Jugendzentrum bekommt gerade noch eine neue Decke und danach können wir es endlich einweihen. 

(Fotos folgen)

Montag, 25. Februar 2013

Karneval



Dieses Wochenende war ich schon wieder in der Hauptstadt Santo Domingo, da am Freitagabend die Abschiedsfeier einer deutschen Freiwilligen von AFS war. Der Abend war sehr gut, da ich seit gefühlten Monaten endlich mal wieder richtig schön zu House Musik tanzen konnte. Danach wurde dann noch zur Salsa Musik das Tanzbein geschwungen. 




Am Sonntag bin ich dann mit den beiden Freiwilligen Josi und Martha nach la Vega gefahren, einer Stadt im Zentrum des Landes. Dort wird an jedem Sonntag im Februar Karneval gefeiert. Es war wohl der bunteste und verrückteste Karneval den ich je gesehen habe. 
Die Kostüme sind handgemacht und werden jedes Jahr in einem sehr aufwendigen Prozess neu hergestellt.  


Dieser Karneval ist jedoch ganz anders als der deutsche. Man steht nicht nur da und guckt sich die Parade an, sondern ist die ganze Zeit in Aufregung und auf der Hut vor den sogenannten „hinkenden Teufeln“. Diese sind mit aufgeblasenen, gefüllten Schweineblasen ausgestattet (ich denke mal, dass die heute einfach aus Plastik sind), mit welchen sie die Sünder bestrafen und sie damit auf den Po oder die Beine schlagen. 
Das kann höllisch weh tun, denn diese Teufel schlagen verdammt fest zu und haben es vor allem auf Frauen und Touristen abgesehen. 

Überall sieht man also Menschen, die sich den Po bedecken, rumlaufen und aufschreien und gerade das macht diesen Karneval so einzigartig aufregend und lustig.

Montag, 18. Februar 2013

Surfcamp



Das Surfcamp war eine weitere freiwillige Reise mit dem AFS. Am Freitag sind wir in Bussen zur Halbinsel Samana aufgebrochen, wo wir dann in Las Terrenas direkt am Strand unter einem klaren Sternenhimmel in Zelten übernachtet haben. 

Am Samstag sollte es dann mit dem Surfen losgehen. Da in las Terrenas direkt leider nicht so hohe Wellen waren, sind wir extra an einen anderen Strand gefahren. Dort angekommen wurde mir bewusst, dass ich meine Vorstellung den ganzen Tag surfen zu können wohl über den Haufen werfen musste, denn wir hatten genau 12 Bretter für etwa 70 Personen zur Verfügung. Ein Brett davon konnte nicht einmal bei den Kursen verwendet werden, da es ein Shortboard war, also ein Brett für Profis und überhaupt nicht geeignet für diesen ruhigen Wellengang. Da ich auf diese Reise als Helferin mitgenommen wurde half ich dabei die Austauschschüler in Gruppen einzuteilen und darauf zu achten, dass jede Gruppe auch nur 40 Minuten im Wasser war. Nebenbei habe ich mir dann aber doch immer mal wieder das Shortboard geschnappt und mein Glück versucht. Ich habe es sogar geschafft mich ein paar mal hinzustellen und das war ein voller Erfolg für mich. Danach konnte man sich noch an einer Süßwasser-Lagune das Salz abwaschen.


Abends haben wir uns dann alle in die Lounge gelegt und  bei ein paar wunderbar leckeren Cocktails und entspannter Reaggemusik den Abend ausklingen lassen.
Am nächsten Tag mussten wir Las Terrenas dann schon wieder verlassen. Wir sind nach Samana-Stadt gefahren, dort in Boote umgestiegen und auf die Insel „Cayo Levantado“ gefahren. Diese Insel wird auch Bacardi-Insel genannt, weil man munkelt, dass dort der berühmte Bacradi-Werbespot von 1991 gedreht wurde.

Die Insel war wirklich ein absoluter Traum und mit weißem Strand, azurblauem Wasser und Palmen mal wieder genau das, was man sich unter karibischen Inseln vorstellt. Einige Austauschschüler haben sogar zwei riesige Seesterne gefunden, die in etwa so groß wie meine beiden Handflächen zusammen waren. Ach ja fast hätte ich vergessen zu erzählen, dass als wir gerade an diesem traumhaften Strand standen im Hintergrund Wale aufgetaucht sind. 


Samstag, 9. Februar 2013

Projektarbeit

In den letzten Wochen waren Robin und ich sehr aktiv.
Da mein Mitfreiwilliger durch einen Aufruf viele Spenden von seiner Gemeinde erhalten hat, beschlossen wir dem leerstehende Haus auf seiner Finca ein neues Aussehen zu geben. Nachdem wir es ja im Herbst bereits aufgeräumt hatten, verbrachten wir nun mehrere Tage mit schrauben, spachteln, abkleben, und vor allem streichen.
Das Ergebnis ist noch nicht ganz fertig, denn es fehlen noch immer kleine Details, ist jedoch schon zum Highlight der Ortschaft geworden. 



Anfang März sollen dann die ersten Workshops in unserem Jugendzentrum beginnen.
Dank der Spenden konnten wir zum Beispiel auch einen CD-Player und ein Keyboard kaufen. Somit werden wir ab März nicht nur Zeichenkurse, Englischunterricht, Nachhilfe, eine Literatur-Werkstatt und Bastel-Workshops anbieten, sondern auch einen Chor und Tanzunterricht auf die Beine stellen können.
Das Jugendzentrum steht also kurz vor seiner Realisierung, was mich sehr freut und auch sehr stolz macht.
In den nächsten Wochen und Monaten wollen wir dann dafür sorgen, dass das Haus noch ein ordentliches Dach und Deckenbeleuchtung erhält. Außerdem werden wir noch mehr Materialien besorgen müssen damit die Kinder endlich die Möglichkeit haben ihre Interessen auszubauen und neu zu definieren.

Neben diesem Projekt machen wir auch riesige Fortschritte in der Grundschule. Die meisten Schüler der ersten Klasse können bereits lesen und schreiben. Das Problemkind Shakira hat sich sehr weiter entwickelt. Konnte sie am Anfang nicht einmal Punkte verbinden, kann sie jetzt bereits alle Vokale und kann schon bis 10 zählen. Noch glücklicher hat es mich jedoch gemacht, als sie vor etwa 2 Wochen endlich angefangen hat zu reden. Anfangs hat sie nur mit ihrem Bruder richtig gesprochen und hat sonst nur einzelne Wörter mit einer kleinen Mäusestimme herausgebracht. Heute erzählt sie von Erlebnissen und wenn andere ihr die Vokale vorsagen wollen sagt sie: „Lass mich, ich kann das alleine.“
Dieser Satz hat mich soo glücklich gemacht, dass ich mich den ganzen Tag wie in Trance gefühlt habe. Meine kleine Shakira möchte etwas lernen und das dank meiner Hilfe. Endlich wurde mir bestätigt, dass ich etwas sinnvolles in der Grundschule tue. 

Der kleine Melvin jedoch scheint geistig etwas zurückgeblieben zu sein, denn obwohl er die 1. Klasse jetzt schon zum zweiten mal besucht, ist er über die Vokale noch nicht heraus gekommen. Außerdem habe ich festgestellt, dass er Koordinationsschwierigkeiten und Sprachprobleme hat, zum Beispiel kann er das „S“ und das „R“ nicht richtig aussprechen. Dennoch wird er ab dem nächsten Jahr in die 2. Klasse abgeschoben, da er zu alt für die 1. Klasse ist und man nicht mehr als zweimal wiederholen darf.
Das finde ich so schade an diesen Schulen, die Lehrer beschäftigen sich mit den Guten und lassen die Schwachen links liegen.

Der Englischkurs läuft wunderbar. Den Jugendlichen haben wir eine Liste mit den 100 wichtigsten Verben ausgedruckt, die wir jetzt durchgehen. 
Den Kurs leitet Robin seit 3 Wochen alleine, da ich am Nachmittag in die Schule gehe, um den Schülern der 4. Klasse beim Lesen zu helfen.
Als ich letzte Woche jedoch wieder da war bin ich fast vom Glauben abgefallen. Die ältere Schwester von Shakira ist um die 11 Jahre alt und als ich versucht habe ihre Lesefähigkeiten zu verbessern, ist mir aufgefallen, dass sie nicht einmal die Vokale kennt. Das Einzige was das Mädchen kann ist abschreiben und nachplappern und die Lehrer scheinen sich damit zufrieden zu geben, denn sonst wäre sie nicht durch die letzten 3 Klassen gerutscht ohne auch nur eine Silbe lesen zu lernen.
Ich werde jetzt in den nächsten Monaten also versuchen das Selbstbewusstsein des Mädchens wieder aufzubauen und ihr wenigstens die wichtigsten Buchstaben und Silben beizubringen. Das wird sicher nicht einfach, da sie nicht wirklich zugänglich ist und sich von der Weißen bestimmt nicht viel sagen lässt. 

Montag, 21. Januar 2013

Midstay Camp



Nach etwa 5 Monaten stand das Mid-Stay Camp der Freiwilligen von AFS an.
 Die erste Station war ein Salzwerk in der Nähe von Bani. Dort arbeiten Haitianer für etwa 1€ pro Stunde.
Danach sind wir zur größten Düne der Karibik "Dunas de Bani". Sie sind um die 15 Meter lang und man kommt sich wirklich vor wie in der Wüste: knallende Sonne, Leguane und ausgetrocknetes Gestrüpp.


In Barahona haben wir dann übernachtet und am nächsten Morgen sind wir noch weiter in den Süden, nach Bahia de las Aguilas (Bucht der Adler). Der Strand liegt mitten in einem Naturschutzgebiet, ist deshalb super sauber und noch fast unberührt. Weißer Strand, glasklares türkisblaues Wasser, Korallenriffe, bunte Fische und bunte Muscheln die ich beim Snorcheln gefunden habe.




Abends als wir dann vom eigentlichen Strand wieder per Boot zurück zu unserer Übernachtungsstelle gefahren sind konnten wir noch einen unglaublich schönen Sonnenuntergang bestaunen, für den sogar extra professionelle Fotogruppen angereist sind. Übernachtet haben wir am Strand und am nächsten Morgen bin ich noch vor Sonnenaufgang im Meer schwimmen gegangen. Als die Sonne mich dann nach einiger Zeit mit den ersten Strahlen die über die Berge reichten gefunden hatte, bin ich kurzerhand auf eins der Boote geklettert, um die erste Wärme ganz und gar genießen zu können. Mit einem Kopfsprung ging es dann vom Boot wieder zurück an den Strand, wo es noch immer kalt und dunkel war und schon das Frühstück vorbereitet wurde.


Am letzten Tag haben wir dann noch an einer Lagune, an einem Wasserfall und einem Strand gehalten, wo ein Fluss ins Meer fließt.
Neben den ganzen Entspannungsphasen hatten wir natürlich auch viele Lerneinheiten in denen wir uns mit unseren Projekten, Problemen und zukünftigen Arbeitsmonaten beschäftigt und auseinandergesetzt haben.