Freitag, 31. August 2012

Ab nach Las Matas

Heute wurden wir in unsere Familien geschickt. Dazu sind wir nach dem Frühstück zuerst alle ins AFS-Büro gefahren, wo man uns noch mal genaueres über unsere permanenten -beziehungsweise Übergangsgastfamilien erzählt hat. Ich werde eine permanente Gastfamilie bekommen, die ich aber im Januar wechseln werde (keine Ahnung warum). In meiner Familie gibt es meine Mutter Nancy, welche Ärztin im örtlichen Krankenhaus ist, meinen Vater Victor, der Lehrer ist und die 4 Kinder: Camila (16), Alberta (15), Alfredo (22) und Pablo (19). Nachdem uns alles erzählt wurde, kam auch schon der Chef von Robin und mir und ging mit uns unseren Wochenplan durch. Das Projekt hört sich super an, denn wir haben dort wirklich eine Mission zu erfüllen. 



Hora
Dias
Lunes
Martes
Miércoles
Jueves
Viernes.
Sábado
8:30 -10:00 a.m. 


Libre.
Escuela Columna

Escuela Columna
Escuela Columna
Escuela Columna
Deportes
10:00a.m.-1:00 p.m.
1:00-3 p.m.
Receso
3:00-5:p.m.
Clases de Idiomas.
Sala de Tarea
Clases de idiomas.
Sala de tareas.
Artes
 


Wir werden in einer Schule unterrichten, Nachmittags Sprachunterricht in Englisch und Deutsch geben, bei Hausaufgaben helfen und am Samstag Sportkurse, wie zum Beispiel Volleyball geben. Auch hatte mein Chef gelesen, dass ich in Deutschland im Chor war und hatte deshalb die Idee, dass ich doch einen Chor aufbauen könnte. Auf meine Frage, ob es denn ein Klavier oder eine Gitarre geben würde, meinte er, dass Acapella-Chöre doch auch super wären. Überraschenderweise erzählten sie uns, dass Robin noch eine Woche in Santo Domingo bleiben würde, weil das Haus seiner Gastfamilie „noch im Prozess“ sei. Also werde ich die erste Woche ganz alleine sein. Als wir endlich fertig waren qualmte mir schon der Kopf vom ganzen zuhören. Dann ging es für mich auch schon los. Ich verabschiedete alle die noch da waren und wurde im Taxi zur nächsten Guagua nach las Matas gesteckt. Auf die Frage, wie lange es denn dauert würde, meinte der Cobrador: 3 ½ Stunden.
Im Endeffekt dauerte es 6 Stunden! Doch das war kein Problem, ich schloss schon die erste Freundschaften mit einem Mädchen namens Yuderka und einer Frau namens Yanfieisy die ein kleines Kind hatte. In las Matas angekommen, warteten meine Mutter, mein Bruder und mein Vater  schon auf mich. 
Wir sind dann im Jeep zu ihnen nach Hause. Erster Eindruck: das Haus ist schön aber einfach. Alle bauen im garten Bananen an, welche der Nachbarschaft einen tropischen Touch verleihen. Hinzu kommt, dass überall Palmen stehen und es in der nähe eine Brücke gibt über die ich immer gehen werde, unter der der reinste Dschungel wildert.

Als ich reinkam sah ich als erstes die kleinen Hunde und begrüßte sie ausgiebig. Es schien so, als wenn sie sich gar nicht meine Unterlagen durchgesehen hätten, da ich als erstes gefragt wurde woher ich denn kommen würde, wie ich denn hieße und warum ich denn schon Spanisch könne. Lustiger weise wird meine 16 jährige Schwester Camila auch Vivita oder Vivi genannt. Sie schien sich aber nicht sonderlich für mich zu interessieren. Also bin ich nach einiger Zeit in mein Zimmer gegangen. Es ist sehr spärlich eingerichtet: ein Bett, eine kleine Kommode und ein Badezimmer. 

Dieser kleine Spatz hinderte mich daran meine E-Mails zu checken :)

Wenig später kam Vivita zu mir und fragte mich, ob ich mit zu einem Treffen kommen möchte. Ich nahm dankend an und musste mich aber bevor wir los gingen in die lange, enge Jeans zwängen. Das hat sich angefühlt wie nach dem Schwimmen in der Schwimmhalle da es noch bestimmt 30°C waren. Auf dem weg dorthin verstanden wir uns prächtig. Sie freute sich, dass ich schon Spanisch konnte und hat sich sehr für mich interessiert. Zuerst nahm sie mich mit zu ein paar freunden und dann sind wir zu einem Lions Club Treffen gegangen (es tut mir Leid Rotary). Es war super interessant, da der ganze Club von etwa 14-16 jährigen geleitet wurde und eher unwichtige Dinge wie zum Beispiel wann das nächste Treffen sein sollte in die Breite getreten wurden und große Diskussionen entfachten. Ich habe aber wenig verstanden, da das dominikanische Spanisch ganz anders ist als das mexikanische, spanische oder sonst irgendein Spanisch. 

1. Sie sprechen sehr sehr sehr sehr schnell (sogar schneller als die Argentinier). 
2. Haben sie für alles ein bestimmtes Wort: Autobus: guagua, Tankstelle: bomba. 
3. Sie sagen kein S, zum Beispiel sagen sie nicht vamonos sondern vamono oder sie sagen nicht casa sondern ca'a
Und 4. Kürzen sie eh alle Wörter: que lo que (que es lo que es anstelle von como estas) oder Va‘n p‘quito pa‘tra (Va un poquitp para atras). 

Also hört sich alles für mich (obwohl ich echt gut in spanisch bin)  eher nach: kaolabu tschejeje mejere an. Aber wenn sie sich mit mir unterhalten nehmen sie sich schon etwas zusammen und sprechen langsam und deutlich. 

Naja nach dieser Reunion sind wir dann nach Hause gegangen. Unterwegs musste man echt vorsichtig sein, weil alle hier auf ihren Mopeds durch die Gegend düsen als währen sie auf der Flucht). Zuhause angekommen hat mir Vivita ihren Freund Benny vorgestellt und danach haben wir gegessen. Es gab Kartoffelbrei mit frittiertem Käse, Kochbanane und dazu noch so ein komisches Zeug wovon ich den Namen aber gerade nicht mehr weiß. Ich hab eh sehr wenig gegessen, da man bei dieser Hitze kaum was hinunter bekommt. Als ich dann duschen wollte, habe ich bei mir im Bad eine riesige schwarze Spinne entdeckt, die bestimmt so groß wie meine Handfläche war. Ich also wieder raus und Nancy Bescheid gesagt. Die hat dann den Besen geholt und sie getötet, ich war derzeit in der Küche und hab mich geschüttelt. Dann kam meine 15 jährige Schwester Alberta (die eigentlich anders genannt wird, aber die Namen kann ich mir nicht merken), hatte die blöde tote Spinne in der Hand und machte sich einen Spaß daraus, dass ich sie abscheulich fand. Meine Mutter erklärte mir, dass das doch eine harmlose Spinne war und ich erstmal abwarten sollte bis es regnet, weil dann die ganz großen kommen. (schluck!)

Anschließend haben wir mein Zimmer fertig gemacht, dass heißt Moskitonetz anbringen und Ventilator aufstellen. Dieser .. nicht so vorteilhafte Ventilator ist leider super laut, deshalb konnte ich ihn in der Nacht immer nur kurz anmachen,wenn es mal wieder unerträglich war und musste ihn dann wieder ausmachen um endlich schlafen zu können.

Donnerstag, 30. August 2012

Arrival Orientation


Dank Jetlag bin ich in der Nacht ständig aufgewacht und dachte es wäre schon viel zu spät, nur weil ich mich schon so wach fühlte. Gegen 7 waren wir dann alle wach und entdeckten, dass es im Hotel Internet gibt. -jej- Nachdem wir uns zuhause gemeldet hatten und alle E-Mails gecheckt waren, sind wir gegen halb 10 zum Frühstück runter. Es gab natürlich Rührei mit Toast und tropische Früchte wie Mango, Ananas und Melone. Danach sind wir alle nach oben auf die Dachterrasse, wo uns Claudio und .. Fragen beantwortet haben und uns auch uns ausgefragt haben. Nach dieser Anfangsphase sind wir in kleinen Bussen in ein riesiges Einkaufszentrum um dort Geld einzutauschen. Als wir gerade mit dem Mittagessen fertig waren, kam überraschend der Chef von Robin und mir, welcher uns schon kurz etwas über das Projekt in Las Matas erzählte. Er schien ziemlich engagiert zu sein. Anschließend haben wir uns noch das Zentrum angeguckt, etwas kühles getrunken und noch mehr Zeit gehabt Fragen zu stellen und Dinge über die Dominikanische Republik zulernen. 


Beim Hotel angekommen gab es Abendbrot, für mich natürlich extra scharfe Tacos. Die Restaurantbesitzerin hat uns angeboten ans Meer zu fahren, was wir dankend annahmen. Also haben wir uns zu 9 in das Auto gequetscht und sind los. Es war eine super witzige Fahrt. Das Meer war schmutzig und platschte gegen die Felsen. Als wir genug gesehen hatten, gab sie uns noch kurz eine Sightseeing-Tour und dann sind wir gegen kurz nach 11 wieder zurück. Den Abend haben wir dann auf der Dachterrasse ausklingen lassen, wo wir dann um Punkt 12 auch noch Julias Geburtstag mit einem Kuchen gefeiert haben. Wir haben Salsa getanzt und uns an Merengue geübt. Doch dann überfiel uns die Müdigkeit und wir sind ins Bett.

Der Flug

Am 29.8. ging es endlich los. Um 20 vor 6 ging mein Zug in Hamburg der mich und 2 weitere Freiwillige nach Frankfurt bringen sollte. Es war komisch sich erneut von allen für ein Jahr zu verabschieden. Im Zug war man dann völlig raus. Eigentlich wollte ich am liebsten Aussteigen und den nächsten Zug zurück nach Hause nehmen, denn noch hatte man ja die Möglichkeit! Andererseits habe ich so hart für das Jahr gearbeitet und ich brauchte einfach mal wieder ein neues Abenteuer! 
Am Flughafen erwarteten uns schon die anderen 9 Freiwilligen, die mit uns in die Dominikanische fahren sollten. Nach dem Check In hatten wir noch lange Zeit uns auszutauschen, ganz in ruhe durch die Kontrolle zu gehen und noch etwas zu essen. Um 12.15 war es dann soweit, wir verließen die deutsche Erde. Mit einem letzten Blick zurück stiegen wir ins Flugzeug und von da an gab es für mich nur noch ein Gefühl: Vorfreude! Ich hatte begriffen, dass nun mein Abenteuer endlich starten würde und dass es kein Zurück mehr für mich geben würde. 


Das Flugzeug nach Madrid war ziemlich klein und eng. Es wurde uns sogar unser Handgepäck abgenommen, weil nicht genügend Platz dafür war. Ich verschlug mir die Zeit mit rausgucken und quatschen mit den andren. Komischerweise erwies sich mein Sitznachbar als.. Dominikaner! Er war vor 3 Jahren als Austauschschüler in Österreich und war dort nun gerade wieder zu Besuch. Und da war er, mein erster Kontakt mit der Dominikanischen Republik. Als ich mich mit ihm unterhalten habe, wurde mir wieder bewusst wie schlecht mein Spanisch geworden ist. In Madrid mussten wir uns ziemlich beeilen, weil unser vorheriger Flug Verspätung hatte. Als wir dann endlich am richtigen Gate ankamen, bekamen wir gleich ein wenig der dominikanische Mentalität zu spüren, das Boarding begann nämlich nicht wie geplant um 15.30, sondern um etwa 15.50. Also hieß es wieder: tranquillo! 
Der Flug nach Santo Domingo war unglaublich leer, sodass wir alle 12 bei einander sitzen konnten. Die Zeit vertrieben wir uns mit Musik hören, quasseln, lachen, puzzeln (vielen Dank hierbei ein meine Tante für das Reisepuzzle), flanieren, Wein trinken, Hangman spielen, lesen und so vielem mehr. Das Essen war zwar nicht wirklich klasse und die Stewardessen nicht gerade zuvorkommend, aber es war trotzdem ein toller Flug. 

Da ich schon den Abend davor nur 2 Stunden geschlafen hatte und im Flugzeug kein Auge zutun konnte, war ich entsprechend fertig. Als wir jedoch landeten und man das Meer und die Palmen sehen konnte, war ich wieder hellwach! Um 19.20 Ortszeit, also 1.20 nach deutscher Zeit, waren wir dann endlich da.  Ich konnte es kaum glauben. So lange hat man für diesen Moment gearbeitet, solange darüber nachgedacht und sich auf ihn gefreut und nun war er endlich da! Ich bin in der Dominikanischen Republik! 



Mit den Koffern hat alles gut geklappt. Draußen erwartete uns gleich ein AFS-Mitarbeiter mit dem wir dann in einem kleinen Bus/Combi ins Hotel gefahren sind. Die vielen neuen Eindrücke prasselten nur so auf uns ein! Im Hotel angekommen wurden unsere Koffer gleich in die Zimmer gebracht und wir konnten uns erst einmal frisch machen. Wir ließen den Abend an der Cocktailbar mit gratis Cocktails ausklingen und waren gegen 23 Uhr im Bett. 


Sonntag, 26. August 2012

Es geht auf die Zielgerade

So am Mittwoch geht es endlich los. Langsam wurde ich dann doch etwas hibbelig, ein Monat ist schon eine lange Zeit.
Gestern habe ich die letzten Besorgungen gemacht und endlich mal die Gastgeschenke besorgt: Haribo, Milka, Ritter Sport, ein deutsches Kochbuch auf spanisch, ein Riesenspringseil, eine Weltkarte auf Englisch, ein Europapuzzle und Souvenirs aus Hamburg. Ich hoffe sie kommen gut an. Das meiste ist eigentlich für das Projekt, da ich nicht glaube, dass wir in einer Gastfamilie untergebracht sind. Warum? Naja die letzten Freiwilligen die in dem Projekt waren hatten am Anfang auch keine und haben sich eigenständig eine besorgt und viele andere Freiwillige die mit mir in die Dominikanische fahren haben schon Kontakt zu ihren neuen Familien. Ich bin aber nicht traurig darüber, alles hat halt so seine Vor- und Nachteile: einerseits lernt man in der Gastfamilie schneller spanisch, man muss sich nicht um das Essen kümmern und kann eventuell Ausflüge mit der Familie machen. Andererseits lernt man in einer eigenen kleinen Wohnung eigenständiger zu sein,da man selbst für den Haushalt zuständig ist. Man muss auch nicht immer fragen, ob man mal länger aus bleiben oder alleine verreisen kann. Es wäre mal etwas ganz neues und spanisch kann ich ja auch schon. 
Naja wie es auch kommen mag, es wird gut. 

Mein Visum ist auch endlich gekommen, es läuft aber leider schon Mitte August 2013 aus, sodass ich wohl nicht exakt 12 Monate bleiben kann. Es ist total bunt und passt schon sehr gut zu dem Bild, welches ich von der Dominikanischen bisher habe. 


Es heißt nun zum zweiten Mal Abschied nehmen von Familie und Freunden und dieses Mal wirklich für ein ganzes Jahr.


Montag, 13. August 2012

Abflug verschoben

Da es bei uns in der Gruppe Probleme mit den Visa gab und die Dominikanische Republik ja nun auch nicht von der schnellen Sorte ist was Bürokram angeht, hat sich unser Flug vom 10.8. auf den 29.8. verschoben.
Das bedeutet alles wieder raus aus den Koffern und noch ein wenig chillaxen. Gleichzeitig werde ich die Zeit nutzen noch ein wenig zu arbeiten, aufzuräumen und noch die letzten Besorgungen tätigen. Außerdem werde ich versuchen noch so viel wie möglich Auto zu fahren, da ich das ja das ganze nächste Jahr nicht mehr tun darf.
Auch mit der Familie versuche ich noch so viel wie möglich zu unternehmen. Mit meiner Schwester habe ich vor kurzem einen Wellness-Abend eingeschoben und gestern waren wir noch einmal alle gemeinsam am Strand. Leider ist dieses am Strand liegen und ein Buch lesen einfach nichts mehr für mich. Ich brauch irgendwie Aktion, was kein Wunder nach nun fast 2 Monaten Urlaub ist. Da der Gang ins Wasser jedoch eher einem Kneippbad glich als einem Badespaß, konnte ich mich auch dort nicht richtig austoben und so beschäftigte ich mich mit meinem alten aber noch super süßem Hund Lotte, Strandspaziergängen und Sudoku. Am frühen Abend sind wir dann noch in eine sehr gemütliche Strandbar gegangen und haben Cocktails getrunken.