Sonntag, 21. April 2013

Urlaub im Paradies



Im April war ich sehr oft über die Woschenenden in meinem zweiten dominikanischen Zuhause: Cabarete. Surfen, Feiern, die Seele baumeln lassen und einfach mal wieder ein wenig westliches Gefühl schnuppern.

Ganz besonders war die „Semana Santa“ Ende April, die ich natürlich auch dort verbracht habe. Die sonst von Touristen eingenommene Surferhochburg hat sich in der Osterwoche in eine dominikanische Partymeile verwandelt. Überall liefen dominikanische Großfamilien aus den oberen und mittleren Schichten mit ihren Kühlboxen und Strandtaschen umher. Am Strand wurden gegenüber von den Diskotheken Bühnen aufgebaut, auf denen am Tag Konzerte und sonstige Veranstaltungen gegeben wurden und am Abend DJs aus aller Welt, Musik von Bachata über Reaggeton bis hin zu Elektro, aufgelegt haben. 
Verrückt war vor allem die Nacht vom Karfreitag, da den ganzen Tag über keine Musik gespielt werden durfte. Eine Stunde vor 12 wurde dann ein Countdown gestartet. In immer kürzer werdenden Minutenabständen wurde eine Feuerwerksrakete in den Himmel geschickt und ein kurzer Musikbeat ertönte. Um Punkt Mitternacht ging es dann mit einem Schlag wieder los. Einige Dominikaner waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr in der Lage zu tanzen, da die meisten schon am Vormittag anfangen Rum mit Cola zu trinken. 

Cabarete schien in dieser Zeit auch ein Anlaufpunkt für so ziemlich alle Homosexuellen und Transvestiten zu sein, denn wo man auch hin sah tauchten Frauen mit Kehlköpfen und Männer in leopardenen Unterhosen auf. 



An einem anderen Wochenende an dem ich nach Cabarete wollte, habe ich vorher noch einen Stop in Santiago gemacht und dort eine Freiwillige besucht. Am nächsten Tag sind wir dann zusammen mit einigen anderen Freiwilligen zu den „27 Charcos“ gefahren. Das ist eine Tour, wobei man 27 Wasserfälle zusammen mit einem Führer für nur 5€ besuchen kann. Leider waren wir etwas spät dort und konnten nur die ersten 7 besuchen. Trotzdem hat es sich sehr gelohnt, denn man ist nicht einfach nur rumgelaufen und hat sich die Wasserfälle angeguckt. Es war eher wie eine Abenteuertour, bei der man an Wasserfällen hochklettern, runterrutschen und runterspringen und durch Schluchten schwimmen konnte. Es war unglaublich, denn das ganze fand in einer Art Naturpark statt. Wir waren also umgeben von exotischen Tieren, wilden Dschungelpflanzen, glasklarem Wasser und einer Ruhe wie im Paradies.



Samstag, 13. April 2013

Mein persönlicher Mount Everest

Die Zeit neigt sich dem Ende zu und trotzdem hatten wir es noch nicht geschafft den Berg in unserer Nähe zu erklimmen. Das sollte sich heute ändern!

Ausgestattet mit Essen und Trinken ging es heute mal nicht von der Nordseite einfach drauf los. Dieses Mal haben wir zuerst in Las Matas einen Motorconchofahrer gefragt, der uns dann zu einem kleinen Weg auf der Südseite des Berges gebracht hat. Inzwischen war es schon etwa 11 Uhr und die Sonne knallte. Ich, die seit Monaten keinen regelmäßigen Sport mehr getrieben hat, sah diese Wanderung als eine Art Boot-Camp.  Zuerst ging es auch noch ganz gut. Der kleine Schotterweg führte an einem Fluss unter Bäumen entlang. 

Nach 15 Minuten schwand jedoch meine anfängliche Motivation. Die Bäume verschwanden, der Weg wurde steiler, kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen, es war 12 Uhr und die Temperaturen betrugen um die 40°C. Mein Mitfreiwilliger Robin war das gewöhnt, denn er ging öffters mal bei 35°C joggen, doch für mich war das zu viel. Nach 20 Minuten Wanderung gab mein Körper auf und ich musste eine Pause machen, da ich beim nächsten Schritt sicherlich umgekippt wäre. 

Robin wollte ich allerdings nicht aufhalten und so ging er weiter. Nachdem ich dann also 5 Minuten im Schatten eines Baumes gelegen hatte und mir Luft mit meiner Hand zugefechelt hatte, kamen auf einmal 3 Hühner des Weges. Mit kurzen Schritten hatten sie mich überholt und glucksten davon. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen! Ich, die Wanderin schlechthin, die den Pico Duarte geschafft hat, konnte sich doch nicht von 3 blöden Hühnern schlagen lassen. Also stand ich wieder auf und bin weiter. 

Richtiges Wandern kann man es im Nachhinein jedoch nicht nennen, denn ich bin immer von Schattenplatz zu Schattenplatz gelaufen. Dabei kauerte ich mich unter 60cm große Sträuche und hing mich an kleine Felswände ran, nur um für eine Minute aus der Sonne zu kommen. Nach 4 Stunden war ich endlich oben und fand Robin, der nach einer langen Pause sich eigentlich gerade auf den Rückweg machen wollte. Der Ausblick von dort oben war überragend, denn man konnte über das ganze Tal bis nach Haiti gucken.